Mittwoch, 21. März 2012

Buchprojekt 2012, Titel 4 - 6

Hallo alle! 
Es folgen weitere Rezensionen zu meinem Buchprojekt 2012, im Rahmen dessen ich versuchen werde, alle 2012 gelesenen Bücher hier auf dem Blog zu rezensieren oder wenigstens mit einer Kurzkritik zu nennen.
Viel Spaß beim anfixen oder abschrecken lassen! 


4. S.J Watson: "Ich. Darf. Nicht. Schlafen"


Das Buch habe ich innerhalb kurzer Zeit, ich glaube, innerhalb von 2 Monaten, schon das zweite Mal gelesen. Das lag daran, dass ich gerne wissen wollte, wie ich das Buch und den Spannungsaufbau finde, wenn ich das Ende schon kenne. 
Beide Male war ich  begeistert. Das Buch ist unglaublich spannend, ich konnte es beim ersten Lesen nicht zur Seite legen und bin mit dem Buch auf dem Gesicht eingeschlafen. Die Spannung kommt dabei ohne Blut und umherfliegende Körperteile aus, was  mir als Antitrend dann auch wieder sehr recht war. 




Inhalt:


Christine leidet unter eine besonderen Form der Amnesie: Ihr Gedächtnis speichert die Erlebnisse des Tages nur solange ab, bis sie geschlafen hat. Wenn sie morgens aufwacht, erinnert sie sich zwar an Ereignisse aus ihrer Kindheit und Jugend, manchmal auch aus ihrer Zeit als junge Erwachsene, die Geschehnisse der letzten Jahre jedoch bleiben ihr verborgen. So wacht sie morgens mit der Überzeugung auf, eine junge Studentin zu sein und wundert sich, wie sie ins Bett dieses älteren Mannes in diesem spießigen Haus gelangt ist, um dann beim Blick in den Spiegel festzustellen, dass sie mindestens 20 Jahre älter ist, als erwartet. 
Jeden Tag wieder muss ihr Mann Ben ihr erklären, wer sie ist, wer er ist und was sie gemeinsam erlebt haben. Eine richtige Horrorvorstellung, findet ihr nicht auch? Christine ist vollkommen auf Ben und seine Erklärungen der Realität angewiesen, jeden Tag wieder. Doch nach einem Anruf findet sie ihr eigenes Tagebuch, auf dessen erster Seite steht "VERTRAU BEN NICHT!"


Wir entdecken als Leserinnen parallel zu Christine ihre eigene Geschichte, da wir quasi ihr Tagebuch zeitgleich mitlesen. Das Ende ist...was soll ich bloß schreiben, um nichts zu verraten, das Ende ist gut. So, Punkt. Das Ende ist gut und angemessen.
Stellenweise gibt es im Spannungsaufbau ein paar Längen, aber insgesamt war ich total fasziniert und konnte das Buch nicht weglegen. Allein der Gedanke, jeden Tag wieder nicht zu wissen, wer ich bin - schrecklich. Was für eine geniale Idee! Soweit ich weiß auch noch ein Erstlingswerk. 


Leseempfehlung: Aber Hallo! 






5. Fatou Keita : "Die stolze Rebellin" 


Fatou Keita ist eine ivorische Literaturprofessorin und Schriftstellerin, die die ganz heiklen Themen anpackt, von denen noch zu viele für zu viele Frauen in zu vielen Ländern hochaktuell sind: Zwangsheirat, Kinderehe und Genitalverstümmelung. Das besondere an Keita als Autorin ist, dass sie erstens als eine der ersten Autorinnen, die zu dem Thema schreiben, selbst Afrikanerin ist und zweitens, dass ihre Hauptfigur nicht nur Opfer ist, sondern aktiv wird, sich wehrt, handelt und andere Frauen solidarisch unterstützt. 




Inhalt: Malimouna entgeht nur mit List der in ihrem Dorf üblichen traditionellen Genitalverstümmelung an Mädchen, außer ihr und der Beschneiderin weiß darüber aber niemand Bescheid. Als sie mit 14 Jahren zwangsverheiratet wird, entdeckt ihr viel älterer Ehemann dieses "Manko". Malimouna flieht, landet in Paris. Über Umwege wird sie Sozialarbeiterin und berät andere Frauen in Konfliktsituationen. Auch als sie in ihr Ursprungsland zurückkehrt, sich dort verliebt, heiratet und Mutter wird, engagiert sie sich für die  Frauenrechte. 
Sie muss feststellen, dass ihr Ehemann sich zunehmend autoritär verhält und versucht, ihre Rechte einzuschränken. Aber Malimouna bleibt kämpferisch. 


Oft wurde Keita vorgeworfen, dass ihr leichter und flüssiger Erzählstil der schwere und Traurigkeit der Thematik nicht gerecht würde oder gar trivial und banal sei- I say bullshit. Man kann auch unterhaltsam und angenehm lesbar über schreckliche Dinge schreiben, ohne dabei in triefige Metaphern oder wissenschaftliches Vokabular verfallen zu müssen. Das Buch ist fesselnd und angenehm geschrieben. Malimounas Lebensgeschichte ist interessant und man fiebert mit ihr mit und wünscht ihr nur das Beste. Ich will auf jeden Fall noch mehr von Fatou Keita lesen.  
Leseempfehlung: Ja.



6. Stefanie Baumm: "Der Tod wartet nicht"


Die Inhaltsangabe habe ich von amazon/Klappentex übernommen, weil das Buch so mit Handlungen und Inhalten vollgestopft ist, dass ich mir hier sonst die Finger wegtippe.


In Schleswig-Holstein häufen sich die Todesfälle. Innerhalb weniger Tage werden zwei Leichen an Land geschwemmt, und in einem Kieler Krankenhaus sterben nicht nur Patienten, sondern auch ihre behandelnden Ärzte. Und während immer mehr Todesnachrichten bei der Kieler Kripo eingehen, scheinen nicht nur Kommissar Armin Stahl und sein Kollege Birger Harms ein Interesse an der Lösung der Fälle zu haben.




Fazit: Das Buch will viel zu viel zu viel auf viel zu vielen Seiten. Es geht um die große Liebe, die russische Mafia, Organhandel, Kindesentführungen, eine zerrüttete Gutsfamilie, Mord und noch mehr Mord, die ruinierte Ehe eines Hauptkomissars. Und an allem schlechten sind irgendwie grausame russische Masfiosi Schuld. Obwohl es um wirklich interessante Themen geht, ließ mich das Buch eher kalt. Wie es weitergeht? Muss ich nicht wirklich wissen. Der ganze Themenberei breitet sich eher zäh über 374 Seiten aus und ich habe das Buch mehrfach zur Seite gelegt und eher aus Prinzip zu Ende gelesen. Es ist nicht wirklich richtig schlecht. Aber gut ist es auch nicht. Lesempfehlung: Nee.






Wie immer freue ich mich wie Bolle über Kommentare, Kritisches und Ermunterndes. Habt ihr eins der Bücher auch gelesen? Schätzt ihr es genauso ein wie ich oder vielleicht ganz anders? Immer her damit! 


4 Kommentare:

  1. Oh toll, das bekräftigt mich in in meinem Entschluss "Ich darf nicht schlafen" zu kaufen. Danke dir!

    AntwortenLöschen
  2. Ich glaub, Ich darf nicht schlafen kauf ich mir auch mal :)

    AntwortenLöschen
  3. Ich lese Bücher auch aus Prinzip zu Ende. ^^
    Über "Ich. darf. nicht. schlafen." habe ich jetzt schon mehrmals gute Kritiken gelesen, das reizt mich jetzt schon auch...

    AntwortenLöschen
  4. "Ich. Darf. Nicht. Schlafen" ist ein tolles Buch, super spannend. Sehr empfehlenswert!

    AntwortenLöschen

Danke für deinen Kommentar!
Ich habe nichts gegen Bloglinks, gucke aber sowieso bei jedem unbekannten Namen mal rüber. ;-)
Einen schönen Tag wünsche ich!