Samstag, 16. März 2013

[Rezension] Stephen King "Die Arena"


Dieses Buch ist ein richtig dicker fetter Schinken. Ich kann nicht glauben, dass ich die 1280 Seiten geschafft habe. Zwischendurch wäre mir fast die Puste ausgegangen und ich musste mich richtig dazu zwingen, weiter zu lesen aber später hat es mich doch noch gekriegt. 

Ich mag eigentlich dicke lange Bücher, in die ich mich so richtig vertiefen kann, die mich über Tage oder sogar Wochen begleiten, ein Stück Lebensgefühl werden.  Stephen Kings "The Stand - das letzte Gefecht" ist so ein Kandidat. Die ausführliche Version habe ich bestimmt acht Mal gelesen, vielleicht auch öfter. Ich kenne die Namen der meisten Hauptfiguren und der Nebendarstellerinnen auswendig und genieße trotzdem jede Lektüre wieder.Mein Exemplar ist nun auseinandergefallen, ich werde aber bei Ebay bei Zeiten ein neues kaufen. 

Als ich mir "Die Arena" auf Grund einer Rezension auf nichtnocheinbeautyblog vorgenomen habe, hatte ich mir ähnliches erhofft. Denn man kann King ja trivial und blöd finden, aber erzählen kann er. Er beschreibt mit wenigen Worten eine Szene oder die Gedankengänge einer Person und schon steht mir das ganze bildlich vor Augen und ich bin drin in der Geschichte.
Tja, diesmal ging es leider nicht so schnell.

Aber von vorne. Worum geht es in dem Buch? Hier der Klappentext von amazon:

Urplötzlich stülpt sich eines Tages wie eine unsichtbare Kuppel ein undurchdringliches Kraftfeld über Chester’s Mill. Die Einwohner der neuenglischen Kleinstadt sind komplett von ihrer Umwelt abgeschnitten. Und auf einmal gilt kein herkömmliches Gesetz mehr ...
An einem ganz normalen schönen Herbsttag wird die Stadt Chester’s Mill plötzlich auf unerklärliche Weise durch ein unsichtbares Kraftfeld vom Rest der Welt abgeriegelt. Flugzeuge zerschellen daran und fallen als brennende Trümmer vom Himmel, einem Gärtner wird beim Herabsausen "der Kuppel" die Hand abgehauen, Tiere werden zweigeteilt, Menschen, die gerade in Nachbarorten unterwegs sind, werden von ihren Familien getrennt, und Autos explodieren, wenn sie auf die mysteriöse Barriere prallen. Es ist allen ein Rätsel, worum es sich bei dieser unsichtbaren Wand handelt, wo sie herkommt und wann – falls überhaupt – sie wieder verschwindet. Es gibt kein Entrinnen – und je mehr die Vorräte zur Neige gehen, desto stärker tobt der bestialische Kampf ums Überleben in dieser unerwünschten Arena ...

Die Geschichte wirkt trotz aller Abstrusität glaubwürdig, ebenso wie die agierenden Figuren. Aber irgendwie hat es mich diesmal erst nach längerem Lesen gepackt, was ich dann doch anstrengend fand. Die ersten 200 Seiten fand ich sehr zäh und auf Grund der vielen Figuren recht verwirrend ( es gibt ein Personenverzeichnis zu Beginn des Buches, ohne dass ich dann doch so einige Male aufgeschmissen gewesen wäre - wer ist noch mal Linda? Die Reporterin? Ach, doch nicht...), von Seite 200 bis 400 wurde es interessanter und ab Seite 500 dann war ich richtig drin in der Geschichte.

Aber eine Konkurrenz zu "The Stand" ist das Buch nicht.

Ich würde es euch zur Lektüre empfehlen, wenn ihr gerne lange Bücher lest und an der Ausgangssituation Freude habt - Kleinstadt mit despotischem Stadtverordneten ist von der Aussenwelt abgeschnitten und so auf sich allein gestellt - und ein bißchen Aushaltevermögen mitbringt. Das Buch hat mich immerhin gut unterhalten. 
Das Ende finde ich ok, auch nicht unglaubwürdiger als das ganze setting des Buches. 
Fazit: Dicker fetter Schinken ohne Kultpotential, der aber gut unterhält, wenn man gerne längere Bücher liest.

Katharina

8 Kommentare:

  1. Ah, du bist durchgekommen ;-) Immerhin war es kein völliger Reinfall für dich, aber stimmt, im Vergleich zu "The Stand" fällt es ein wenig zurück :-)

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    1. Ich habs geschafft. ;-) Im Vergleich zu "The Stand" fällt es für mich aber wirklich mehr als nur ein wenig zurück, ich meine, Harold Lauder? Frannie Goldsmith und Stu Redmann? Larry Underwood und "Baby can you dig your man"? Ich glaube, ich bin in "The Stand" verliebt.

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  2. Hm, klingt nicht gerade verlockend...
    Danke fürs Vorstellen :)

    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende :)

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    1. Danke! Das buch ist nicht schlecht wie schlecht wie "Der Menschenmacher", es zieht sich nur ganz schön und ich hatte echt hohe erwartungen, mea culpa.

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  3. Das Buch möchte ich auch noch lesen, obwohl Stephen King nicht unbedingt mein Lieblingsautor ist ;) Hast du vom ihm schon ES gelesen ?
    LG, Sandrina

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    1. Hallo! "Es" habe ich mit 12 gelesen. Ich war sehr beeindruckt aber leider auch schwer beeinflusst und hatte in den folgenden Jahren (!) Angst vor ganz alltäglichen Sachen, die in dem Buch eine Rolle spielen; Abflüsse, Gullis, Clowns. Ich bin froh, dass das weg ist und habe mich noch nicht wieder an das Buch rangetraut. ;-)

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  5. Das habe ich vor kurzem auch erst gelesen. Ich fand es auch ganz okay, aber umgehauen hat es mich nicht. Vor allem das Ende fand ich irgendwie blöd, und das nicht mal, weil es "unrealistisch" war, sondern weil ich es irgendwie banal fand...Aber lustigerweise weckt deine Rezension zu "Die Arena" in mir das Bedürfnis, "The Stand" nochmal zu lesen... :D Habe ich vor ganz vielen Jahren schon mal, aber kann mich gar nicht mehr so richtig erinnern.

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Ich habe nichts gegen Bloglinks, gucke aber sowieso bei jedem unbekannten Namen mal rüber. ;-)
Einen schönen Tag wünsche ich!