Donnerstag, 22. August 2013

[Rezension] Stephen King: Der Anschlag

Klappentext: 
"Stephen King schreibt die amerikanische Geschichte neuAm 22. November 1963 fielen in Dallas, Texas, drei Schüsse. John F. Kennedy starb, und die Welt veränderte sich für immer. Wenn man das Geschehene ungeschehen machen könnte – wären die Folgen es wert? Jake Epping kann in die Vergangenheit zurückkehren und will den Anschlag verhindern. Aber je näher er seinem Ziel kommt, umso vehementer wehrt sich die Vergangenheit gegen jede Änderung. Stephen Kings neuer großer Roman ist eine Tour de Force, die ihresgleichen sucht – voller spannender Action, tiefer Einsichten und großer Gefühle."
Worum geht es?
Jake Epping ist ein junger Lehrer, der gerade erst von seiner alkoholkranken Frau verlassen wurde. Als sein Bekannter Al ihm etwas wichtiges zeigen will, denkt er zunächst, Al sei verrückt geworden.
Jedoch  findet er sich nach einem Gang durch eine Öffnung im Hinterzimmer von dessen Diner tatsächlich in den USA der 50er Jahre wieder.
Al hat nicht mehr lange zu leben und will seine Lebensaufgabe an Jake weitergeben: Das Attentat auf John F. Kennedy zu verhindern und damit die Zukunft der Welt positiv zu beeinflussen.
Jake lässt sich auf diese Aufgabe ein und lebt sich peu a peu in den 50er Jahren ein. Er muss aufpassen, nicht aufzufallen und fühlt sich zunehmend beheimatet in der Vergangenheit. 
Er unterrichtet wieder und findet Freund_Innen und die große Liebe seines Lebens in der Vergangenheit.
So gerne er bleiben würde, muss er aber seine Aufgabe erfüllen und das Attentat auf Kennedy verhindern. Wie soll er das eigentlich machen? Wird es ihm gelingen? Wie kann er eine intensive Beziehung führen und dabei verheimlichen, dass er aus der Zukunft kommt? Und wie würde die Welt aussehen, wenn Oswald wirklich daran gehindert hätte werden können, Kennedy zu erschießen?

Wie fand ich das Buch?

Ich habe das Buch mit Genuss in einem durchgelesen, also nicht mal für ein paar Tage zur Seite gelegt und später weitergelesen, wie es mir gerade mit "Atlantis" des gleichen Autors geht.

Dabei ist es in seiner epischen Länge von ca. 700 Seiten kein Pageturner, man kann die Geschichte sich langsam aufbauen lassen und in den Erzählfluss einsinken. Das Buch ist ein Roman, eine Liebesgeschichte und ein Gemälde der USA der Vergangenheit, ein Krimi und dabei auch Fiction - Zeittunnel in die 50er? Hallo!
Wer Horror und Grusel und Übernatürliches erwartet, sollte sich eines der älteren King-Bücher vornehmen, die Spannung kommt hier aus den Überlegungen, Implikationen und Veränderungen, die sich aus der geplanten Änderung der Weltgeschichte ergeben sowie aus der wirklich schönen Liebesgeschichte.
Allerdings gibt es ein paar Anspielungen auf böse Gebäude und einen Clown, der hinter den Kindern her ist...klingelt es? ;-)

Ich kann das Buch empfehlen. Erzählen konnte King schon immer und ich habe das Gefühl, dass er immer seriöser wird und sein Talent nicht mehr so für Schocker verbrät, die ja gerne gelesen aber nicht so ernst genommen und honoriert werden.

Zwar bin ich keine Historikerin, das USA der 50er wirkte aber recht stimmig auf mich und wie ich King einschätze, hat er bestimmt übergründlich recherchiert.

Allerdings wird die Apartheit in einem Absatz abgehandelt und wie bei King so oft wird das amerikanische N*Wort auch dort inflationär verwendet, wo es deskriptiv nichts zu suchen hat ( anders als in wörtlicher Rede, wo man es noch so lesen könnte, dass es eben den damaligen Zeitgeist widerspiegelt). Ich muss sagen, dass mich das zunehmend nervt. Liegt das an den Übersetzer_Innen oder ist King so unsensibel im Bezug auf rassistischen Sprachgebrauch?

Ich habe in anderen Kritiken gelesen, dass das Buch als zu lang empfunden wurde, für mich hat aber alles gestimmt und gepasst. Das Ende ist übrigens wunderbar und überzeugend, nicht ärgert mich mehr, als wenn ein tolles Buch ein blödes unglaubwürdiges Ende findet.

Lest ihr King oder ist er Schmu für Euch? Kennt ihr das Buch vielleicht schon?

Weitere Rezensionen findet ihr bei nichtnocheinbeautyblog und bellexrsleseinsel

Liebste Grüße! 

                                                Katharina

8 Kommentare:

  1. Ich muss ja gestehen, dass ich ein kleiner Schisser bin, und Horror nicht so gerne lese, aber an dieses Exemplar von Stephen King könnte ich ich ja glatt mal herantrauen, da es ja eher ein historischer Fantasy Roman zu sein scheint...

    Liebe Grüße :)

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    1. Mach mal ruhig, es wird zwischendrin auch sehr spannend und mal blutig, aber es ist definitiv kein Horror.

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  2. Freut mich, dass es dir gefallen hat ;-) Ich hab mich aj auch festgelesen und grade die Derry-Hinweise finde ich sowas von toll :-)

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    1. Maine und derry sind eh ein wiederkehrender topos. Ich finde das auch nett. ;-)

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  3. Jetzt machst du mich neugierig wegen dem TAG :) Mach ihn mal.

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  4. Das klingt ja wirkich gut. Ich mag Stephen King's Bücher an sich recht gerne und habe auch schon einige davon gelesen; dieses hier kannte ich noch nicht.

    LG

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    1. Ich bin auch erst bei ponine auf den Roman aufmerksam geworden. :-)

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  5. Oh ja, ich liebe die Bücher von King, habe aber leider bei Weitem noch nicht alle in meinem Besitz - und mir auch noch nicht alle zusammengeliehen.
    Der neueste mit dem Vergnügungspark würde mich ja auch zu sehr interessieren.

    Ich glaube, ich weiß, was ich mir alles wünschen kann =^.^= Klingt echt spannend!

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Danke für deinen Kommentar!
Ich habe nichts gegen Bloglinks, gucke aber sowieso bei jedem unbekannten Namen mal rüber. ;-)
Einen schönen Tag wünsche ich!