Hier ist der Klappentext:
Eine exaltierte, liebestolle Tante, eine dauerbetrunkene, bauchtanzende Stiefmutter, ein bauernschlauer, Mentholzigaretten rauchender Vater und eine sich an Zwiebelmett zu Tode fressende Katze: Stine hat es nicht leicht, sich in dieser sonderbaren Familie ihren Weg zu bahnen. Nirgends schmeckt das Zwiebelmett so gut wie bei Reiner Fehrmann. Nach dem Tod seiner geizigen Mutter erfüllt er sich den Traum vom eigenen Imbiss. Gemeinsam mit seiner großen Liebe Ramona, Tankstellenpächtertochter und passionierte Bauchtänzerin, eröffnet er seine eigene Mett- und Frittenbude. Das ist das Umfeld, in dem Celestine, genannt Stine, aufwächst. Ihre Mutter, ein ehemaliges Au-pair-Mädchen aus Frankreich, machte sich kurz nach der Geburt aus dem Staub und ließ Stine bei ihrem Vater im hanseatischen Unterklassen-Milieu zurück. Stine liebt ihren Vater. Doch sie ist klüger und gesitteter als ihre durchgeknallte Familie und will nicht im Imbiss versauern. Und so beginnt sie nach Möglichkeiten zu suchen, ein Leben unabhängig von ihren schrägen Angehörigen zu führen.
Der erste Absatz:
"Es war am Morgen meines dreizehnten Geburtstags, als Ramona eine Tiefkühltorte föhnte und sich plötzlich auf den Boden warf:"Pass auf, Stine, ich zeig dir jetzt mal wie das mit den Tampons geht. Mit Binden braucht du gar nicht erst anfangen, da fühlt man sich, als hätte man `ne Windel an! Also du legst dich hin, wirfst die Beine übern Kopf, ganz weit nach hinten- ungefähr so! Die Füße müssen hinten aufkommen. Dann geht die Watte grade und mit Schwerkraft rein. Du zählst bis zehn, bis es sitzt, und du kannst abrollen!"
Dieses Buch ist grandios. Es ist ein Sammelsorium, ach, ein Feuerwerk skurriler, heiterer, überbordend exzentrischer Figuren und Geschichten.
Celestine, die Ich-Erzählerin, wird erwachsen, lernt Männer kennen und löst sich langsam aus ihrer Herkunftsfamilie. Das ganze ist so unterhaltsam und abgedreht geschrieben, dass ich das Buch nicht zur Seite legen konnte, dabei aber nicht im Oberflächlichen verweilend und zuweilen traurig und tragisch. Ich habe mich sehr gut amüsiert und auch das etwas Ende, das ich etwas übertrieben fand, konnte ich akzeptieren, schließlich wollte ich ja auch, dass das Leben es mit allen Charakteren des Buches gut meint.
Die Autorin hat übrigens auch "Soul Kitchen" geschrieben, das von Fatih Akin verfilmt wurde. Habt ihr den gesehen? Ist der Film empfehlenswert?
Das Buch ist es definitiv. Kennt es eine von Euch schon?
Katharina