Mittwoch, 23. April 2008

Mode aus vergangenen Jahrhunderten...


ist oft faszinierend opulent und ungeheuer unpraktisch.
Im Korsett atmen?
Im Reifrock laufen?
Auch die Kosmetika waren teilweise gefährlich:
die Damen träufelten sich Belladonna (schwarze Tollkirsche) in die Augen, da dies die Pupillen erweitert und den Augen ein dunkles, glänzendes Aussehen verleiht.
Durch die Lähmung der Augenmuskeln führte dies allerdings zu gravierenden Sehstörungen.

Im Mittelalter galt nur der blasse Teint als schön, da er Indiz für ein müßiges Leben war. Die Bäuerinnen, die auf dem Feld arbeiten mussten, waren dagegen von der Arbeit in der Sonne gebräunt. Um eine möglichst makellose Blässe zu erreichen, verwendete man in Adelskreisen das sehr giftige Bleiweiß, das nur häufig schwer heilende Abszesse der Gesichtshaut hervorrief.
Rechts sieht man Königin Elisabeth I. mit dem für das Mittelalter und die frühe Neuzeit typischen bleiweiß-hellen Gesicht.
Ab Mitte des 19. Jahrhunderts macht man sich Gedanken über die möglichen Gesundheitsfolgen. Bleiweiß wird durch Reismehl, Talkum und Schlämmkreide abgelöst, wobei aktuell Talkum als komedogen gilt und nicht für Puder verwendet wird.

Die Färbung und die farbliche Kennzeichnung der Haut ist zu allen Zeiten auch Zeichen gewesen, die Zugehörigkeit zu einer ethnischen, religiösen, sozialen, kulturellen Gruppe zu indizieren. Im Mittelalter war man blass, um zu zeigen, dass man nicht arbeiten muss. Ab den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts zeigte die Bräunung des körpers, dass man sich Urlaub in den damals imemr beliebter werdenen südeuropäischen Ländern leisten konnte.

Auch die zugehörigkeit zu Subkulturen kann mit Makeup signalisiert werden: Personen, die sich zur New-Romantic-, Gothic- bzw. Visual-Kei-Szene oder auch dem Punk zurechnen, fallen oft durch extrem ausgefallene Makeups auf.

In Japan distanzieren sich die Geishas von den anderen Frauen mit Kleidung und Schminke.

Aber zurück zur Mode:

Korsetts entwickeln sich ab der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts und wurden auch von den Dandys des neunzehnten Jahrhunderts getragen. Zwischen 1840 und 1870 entwickelte sich die Sanduhrform, die heute noch als die klassische Korsettform gilt: Relativ große Ober- und Hüftweite bei möglichst geringem Taillenumfang. Das rechts zu sehende Korsett von 1850 ist ein gutes Beispiel, um die idealen und dabei auch utopischen Kurven zu demonstrieren, die das Korsett hervorbringen sollte. Dass das Tragen eines Korsettes mit gesundheitlichen Schwierigkeiten verbunden war, zeigt das nächste Bild, dass vermutete Organquetschungen zeigt, die das Korsettragen hervorrufen kann.: Kurz vor dem ersten Weltkrieg dann gerieten Korsetts auf Grund ihrer Unbequemlichkeit im Laufe der stärker werdenden Frauenbewegung und der zunehmenden Berufstätigkeit von Frauen vollends aus der Mode.
Die Ärzte warnten schon im achtzehnten Jahrhundert vor dem schädlichen Einfluss der Schnürbrust, die bei verfrühtem Schnüren den Knochenbau verformte und bei zu engem Schnüren die inneren Organe einquetschte. Die modischen Damen jener Zeit ließen sich dadurch aber nicht beeindrucken, Mädchen bekamen ihre erste Schnürbrust im Alter von 12 bis 14 Jahren. Die daraus resultierende Verformung der Rippen wurde nicht nur billigend in Kauf genommen, sondern war sogar erwünscht, weil es den Frauen zukünftig die Schnürung erleichterte.


Die Kritik wurde im Verlauf des 19. Jahrhunderts immer lauter, verstärkt durch die erste Frauenbewegung. Erste Versuche einer reformierten korsettlosen Frauenkleidung gab es Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Bloomer-Kostüm, aber bis um 1910 waren die Reformkleider regelrecht sackartig, als ob eine anliegende Linie ohne Korsett nicht vorstellbar wäre. Erst mit den Modeschöpfern des Art Déco, allen voran Paul Poiret und Gabrielle "Coco" Chanel, entwickelte sich ab etwa 1912 eine Modelinie, die auch ohne Korsett elegant wirkte und auf sackartige Formen verzichtete.

Quellen: mein Kopf und www.wikipedia.de

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